Musikvortrag:
Frank Dommert spielt und spricht über Künstlerplatten

Aus seiner Sammlung präsentiert Frank Dommert Schallplatten von Künstlern - ein Genre, das im Bereich der Bildenden Kunst noch stets nur marginal behandelt wird. U.a. beeinflusst von dem genreübergreifenden Gestus der Fluxus-Bewegung nutzen Bildende Künstler spätestens seit den 60er Jahren diesen Tonträger als Plattform. Dies soll anhand von Beispielen u.a. von Joseph Beuys, Dieter Roth oder Martin Kippenberger bis in die jüngste Vergangenheit verfolgt werden.
Neben dieser grenzüberschreitenden Praxis existiert eine zweite Bedeutung des Begriffes "Künstlerschallplatte", die die Behandlung der Schallplatte als Objekt, d.h. deren materielle Bearbeitung bzw. Verfremdung umschreibt. Zwar gilt z.B. Milan Knizak und seine Idee einer "broken music" als exponierter Vertreter dieser Idee innerhalb des Bereiches der bildenden Kunst, doch lassen sich hier auch Verbindungen in den experimentellen Underground seit den 70er Jahren, z.B. Boyd Rice, AMK, Christian Marclay aufzeigen. Beide Definitionsmöglichkeiten und ihre jeweilige Geschichte sollen in diesem Vortrag vorgestellt werden. Im Rahmen des Vortrags werden zahlreiche Beispiele zu hören sein.


Frank Dommert, geboren 1968, lebt und arbeitet in Köln:
Labelbetreiber (Sonig, Entenpfuhl), DJ, Radio-Autor
Mitarbeit bei a-Musik.
Zuletzt Vorträge über Künstlerschallplatten im Aachener Kunstverein und an der Merzakademie Stuttgart; Feature über Künstlerschallplatten für den WDR 3 (Studio akustische Kunst)