Klopothek im
Februar 1999
FSK, Console,
Blond, Kammerflimmer Kollektief, Biorecording, People Like Us, Kato Hideki und
Joseph Suchy - die ganze Bandbreite ungewöhnlicher, legendärer,
avantgardistischer Popmusik wird auch im Februar -Karneval hin, Aschermittwoch
her- von der Klopothek / White Noise Bar abgedeckt.
Ob jetzt
Deutschlands dienstälteste Indie-Band FSK ihre Avantgardewurzeln entdeckt
oder Kato Hideki, Bassist u.a. von Fred Frith und John Zorn, sich mit dem
begnadeten Gitarrennoiser Joseph Suchy (u.a. A-Musik, Mouse On Mars, Gefriem)
mißt, ob die gesamte Weilheimer Payola-Posse (Console, Blond etc.) sich
ein Stelldichein gibt oder am Aschermittwoch Vicki Bennett a.k.a. People Like
Us den Karnevalskater wegbläst, was zählt ist die Qualität (wir
nennen das: reflektierte Auseinandersetzung mit dem musikalischen Material).
Während zu
den Konzerten von FSK (3.2., mit dem DJ-Team Schlammbass) und der Payola-Crew
(10.2.) ausreichend Infomaterial beiliegt, möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich
auf die anderen beiden Konzerte hinweisen:
Mit Vicki Bennett
/ People Like Us kommt am 17.2. eine herausragende Vertreterin der
ominösen Plunderphonics-Bewegung (s.a. Stock, Hausen & Walkman, Tape
Beatles, John Oswald, Negativland etc.) in unseren Club. In einem rasanten Mix
cuttet sie Tapes und Vinyl zu einer dichten Collage, verformt bekannte
Popmusiken zu anderen, eigenständigen, teils auf Wiedererkennung, teils
auf Verfremdung beruhenden Klangkonglomeraten. Dabei schert sie sich herzlich
wenig um heuchlerische Copyrightansprüche und unseren Verstand, der von
ihrem Wirbelwind angenehm überfordert wird. Vicki Bennett hat bereits
mehrere CDs auf dem berühmten Staalplaat-Label veröffentlicht und
leitet auch Workshops. Ihr Auftritt am Aschermittwoch ist ihre Köln
Premiere.
An den Turntables
unterstützt wird sie von Frank Dommert Enterprises, der als
legendärer A-Musiker selbst seine eigenen Plunderphonics kreiiert hat.
Am 24.2. trifft
Kato Hideki ein, der als E-Bassist bereits intensiv mit John Zorn, Fred Frith,
Tony Buck, den Noisegöttern von Ground Zero oder Ikue Mori
zusammengearbeitet hat. Er spielt solo eine intensive, kraftvolle Musik, die
vom Sound des E-Basses ausgeht und diesen konsequent weiterentwickelt, dessen
sonoren Qualitäten von ihm auf die Spitze getrieben werden. In Köln
wird er sowohl alleine spielen als auch sich auf eine Begegnung mit Joseph
Suchy einlassen.
Bereits letztes
Jahr demonstrierte der enigmatische Gitarrist Suchy, ohne den es Mouse On Mars
niemals gegeben hätte, wie extrem(gut)e Improviserte Musik sich in der
Nachfolge von Jimi Hendrix anhören muß...
In angespannter
Erwartungshaltung erzittern wir schon jetzt vor Ehrfurcht!
Unterstützt
wird das Konzert von Wolfgang Brauneis Grummelmusik e.V..
Klopothek: jeden
Mittwoch 22.00 im Studio 672, Venloer Str. 40, 50672 Köln
Eintritt: 15.-
(3.2. und 10.2.) bzw. 10.- (17.2. und 24.2.)